Häufig gestellte Fragen - FAQ

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Wir wissen, dass Sie viele Fragen rund um unseren Naturkindergarten haben. Um Ihnen einen schnellen und umfassenden Überblick zu bieten, haben wir die häufigsten Fragen und Antworten hier für Sie zusammengestellt. 

Von organisatorischen Details, über unser pädagogisches Konzept, bis hin zu praktischen Tipps für den Alltag im Wald – unsere FAQ-Seite liefert Ihnen alle wichtigen Informationen auf einen Blick. 

Sollten dennoch Fragen offen bleiben, stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne persönlich zur Verfügung.


  • Warum Naturkindergarten?

    Möglichkeiten sich Naturräume selbstständig zu erschließen, sind für viele Kinder heutzutage nur begrenzt oder gar nicht mehr möglich. Grund ist oftmals die veränderte Lebensrealität der Kinder in unserer Gesellschaft. Die zunehmende Zahl an Autos welche Raum und Parkplätze beanspruchen und der einhergehende Autoverkehr, lässt spontanes Treffen zum Spielen „auf der Straße“, eher zur Seltenheit werden. Somit finden Verabredungen mit Freunden oftmals nicht mehr draußen, sondern im Haus oder der Wohnung statt. Das Spielen im Freien ist heute alles andere als selbstverständlich. Kinder brauchen Natur und lieben echte Abenteuer.
    Hier befindet sich der Ansatzpunkt der Natur- und Waldpädagogik. Sie möchte der Naturentfremdung entgegenwirken. Am Beispiel des Zitats von Konrad Lorenz „Nur was ich kenne, das liebe ich, nur was ich liebe, das schütze ich“, werden vielfältige Naturkontakte und Erlebnisse vermittelt. Die Kinder sammeln elementare Naturerfahrungen und erleben den Rhythmus der Jahreszeiten hautnah. Kinder können sich voll und ganz auf die Natur einlassen und lernen so spielerisch ein Bewusstsein für ökologische Zusammenhänge, Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein
    und Eigenverantwortung.

    "In unserer von einer Klimakatastrophe bedrohten Welt können Kinder, die in frühen Jahren erfahren durften, was gelebte Rücksichtnahme und Fürsorge für unsere Mitgeschöpfe bedeutet, zu Hoffnungsträger/- innen werden." (Ingrid Miklitz)

  • Was fördert ein Naturkindergarten speziell? Steht er dem Regelkindergarten in etwas nach?

    Naturkindergärten bieten Kindern eine einzigartige und wertvolle Umgebung, die ihre Entwicklung auf vielfältige Weise fördert. Der regelmäßige Aufenthalt im Freien stärkt das Immunsystem der Kinder und fördert ihre körperliche Fitness. Die frische Luft und die natürliche Umgebung tragen zu einem gesunden Lebensstil bei. Das Spielen und Bewegen in der Natur, auf unebenem Boden, über Baumstämme und durch Büsche, fördert die grob- und feinmotorischen Fähigkeiten der Kinder. Sie lernen, sich sicher und geschickt in unterschiedlichen Umgebungen zu bewegen. 

    In der Natur werden alle Sinne angesprochen. Kinder hören das Zwitschern der Vögel, riechen den Duft des Waldes, fühlen die Rinde der Bäume und sehen die Vielfalt der Pflanzen und Tiere. Diese multisensorischen Erfahrungen sind für ihre ganzheitliche Entwicklung von großer Bedeutung. Ohne vorgefertigte Spielzeuge sind Kinder in der Natur dazu angeregt, ihre Fantasie zu nutzen. Ein Ast wird zum Zauberstab, ein Stein zum Schatz und ein Baumstumpf zum Piratenschiff. Diese kreativen Spiele fördern ihre geistige Entwicklung und Problemlösungsfähigkeiten. 

    Kinder, die regelmäßig Zeit in der Natur verbringen, entwickeln ein tiefes Verständnis und eine Wertschätzung für die Umwelt. Sie lernen, die Natur zu respektieren und zu schützen, was zu einem nachhaltigen Verhalten beiträgt. In einem Naturkindergarten lernen Kinder, gemeinsam zu spielen, zu entdecken und Herausforderungen zu meistern. Sie entwickeln wichtige soziale Fähigkeiten wie Kommunikation, Kooperation und Empathie. Die Natur bietet einen beruhigenden und stressfreien Raum, in dem Kinder ihre Emotionen frei ausdrücken und regulieren können. Dies fördert ihr emotionales Wohlbefinden und ihre Resilienz. 

    Natur- und Waldkindergärten bieten somit eine ganzheitliche und naturnahe Erziehung, die Kinder in ihrer körperlichen, geistigen, sozialen und emotionalen Entwicklung unterstützt. Sie sind ein wertvoller Ort, an dem Kinder die Wunder der Natur entdecken und gleichzeitig wichtige Lebenskompetenzen erwerben können.

  • Gibt es bestimmte Voraussetzungen, um mein Kind in dem Naturkindergarten anzumelden?

    Wir nehmen Kinder ab 3 Jahren auf. 

    Ebenfalls müsste die Sauberkeitserziehung abgeschlossen sein. Das bedeutet, dass Ihr Kind "Windelfrei" zu uns kommt.

  • Gibt es einen festen Tagesablauf?

    Prinzipiell gibt es auch in dem Naturkindergarten einen festen Tagesablauf. Dieser ist wichtig, da er den Kindern im Kindergartenalltag Orientierung und Sicherheit bietet.

    So sieht ein typischer Tag/ eine Woche im Naturkindergarten aus:

    07:30 Uhr (Flexible Bringzeit zwischen 07:30- 08:15 Uhr)

    Der Tag beginnt an dem Parkplatz der RömerWelt. Von dort aus gehen wir, nach einer angemessenen Wartezeit, gemeinsam zu dem Grundstück des Naturkindergartens. Bis zu unserem  Morgenkreis haben die Kinder die Möglichkeit in Ruhe anzukommen und sich frei auf dem Gelände zu bewegen.

    Ebenfalls haben die Begleitpersonen die Möglichkeit, ihre Kinder zwischen 07:40 Uhr und 08:15 Uhr selbstständig zu dem Gelände des Naturkindergartens zu bringen.

    08:15 Uhr- Morgenkreis

    Im Morgenkreis beginnen wir den gemeinsamen Tag in einer Begrüßungsrunde. „Wer ist heute alles da und wer fehlt? Wie viele sind wir heute?“. Jahreszeitliche Lieder, Gedichte, Geschichten und Spiele folgen. Wir tauschen uns aus, erzählen was uns bewegt und entscheiden gemeinsam welchen Ort wir an diesem Tag aufsuchen möchten oder welche Angebote an diesem Tag auf dem Gelände stattfinden.

    Erste Variante: 09:00 Uhr- Vormittag im Naturraum

    Bereits der Weg zu dem auserwählten Ort, ist gefüllt mit zahlreichen Entdeckungen und Redeanlässen. Käfer, Insekten oder Schnecken möchten beobachtet, Pflanzen untersucht und neue Spiele erfunden werden. Am Platz angekommen, stärkt sich die Gruppe mit einem gemeinsamen Frühstück. Im Anschluss gehen die Kinder ihren individuellen oder gemeinsamen Interessen nach. Sie lassen beispielsweise Landschaften aus Ästen, Matsch, Wasser und Steinen entstehen. Es wird balanciert, gelaufen, geklettert, gesprungen, gesungen, gelacht, gerufen, gezählt, gelauscht, untersucht, entdeckt und geholfen… Ebenfalls befinden sich immer Schnitzwerkzeuge, Bestimmungsbücher, Lupen, Seile u.v.m. im Gepäckwagen. Somit haben die Kinder jederzeit die Möglichkeit sich handwerklich, kreativ, forschend, experimentierend oder in Niedrigseilkonstruktionen kletternd oder schaukelnd, zu üben und ihren Interessen nachzugehen.

    Zweite Variante: 09:00 Uhr- Vormittag auf dem Gelände des Naturkindergartens

    An ein- bis zwei Tagen in der Woche wird die Gruppe ihren Vormittag auf dem Gelände des Naturkindergartens verbringen. An diesen Tagen Frühstücken wir gemeinsam im Anschluss des Morgenkreis. Danach finden pädagogische Angebote wie bspw. eine Schnitzwerkstatt,  Klettern, Pflanzen-, Garten- oder Tierkunde und gemeinsames Kochen sowie Backen an der Feuerstelle statt. Ebenfalls wird in dieser Zeit aktuellen Projekten nachgegangen und die Mitglieder des gewählten Kinderrats/ des Kinderparlaments kommen zusammen und besprechen aktuelle Themen.

    12:00/ 12:30 Uhr- Zwischenmahlzeit

    Zur Mittagszeit stärkt sich die Gruppe mit einer mitgebrachten Zwischenmahlzeit und dem bereitgestellten Obst des Schulobstprogramms. Ebenfalls werden die Köstlichkeiten verzehrt, die die Gruppe gemeinsam am Vormittag an der Feuerstelle zubereitet hat.  

    12:30/ 13:00 Uhr- Gartenpflege und Freispiel

    Am Nachmittag widmen sich die Kinder dem Freispiel und dem Garten. Sie hegen und pflegen die Hochbeete, sähen, pflanzen oder legen neue Beete an und erfreuen sich an der Schönheit der Wildblumen. Die hohe Biodiversität auf dem Gelände lädt jederzeit zu Beobachtungen, dem Verweilen sowie Achtsamkeit ein.

    13:15 Uhr- Abschlussrunde

    Im Schlusskreis reflektieren die Kinder gemeinsam mit den Fachkräften den vergangenen Tag. Hier wird besprochen was uns bewegt-, was uns gut- oder nicht so gut gefallen hat. Ebenfalls haben hier Kurzinformationen für den nächsten Kindergartentag ihren Platz.

    13:30 Uhr- Abholzeit

    Um 13:30 findet der Tag sein Ende und die Kinder werden auf dem Gelände des Naturkindergartens abgeholt.

  • Gibt es Themenwochen/Themenmonate? Sind Projekte geplant?

    Grundsätzlich werden die Kinder aktiv partizipiert und maßgeblich an den Entscheidungen beteiligt, die ihr Leben beeinflussen . Somit werden Themen und Projekte von und mit den Kindern gemeinsam entschieden. Da sich die aktuellen Interessen oftmals an der direkten Lebenswelt der Kinder orientieren und befinden, spielt die jeweilige Jahreszeit eine zentrale Rolle in der Natur- und Waldpädagogik. Unterschiedliche Jahreszeiten bieten unterschiedliche Eindrücke und Anlässe. Im Winter und im Frühling werden bspw. Wintervögel, Schnee, Frühblüher und Insekten eher Schwerpunktthema sein, als wie Bäume, Tiere des Waldes und Früchte in den Sommer- und Herbstmonaten. 

    Aufgrund der Nähe zur Natur und das tägliche Erleben des Treibens in der Umgebung, erhoffen wir uns ebenfalls den Kindern die Möglichkeiten zu geben, Einblicke in die Forstwirtschaft, das jagdliche Brauchtum und in unterschiedliche Bereiche der Landwirtschaft zu erhalten. Selbstverständlich spielen auch die allgemeinen und beheimateten Bräuche und Feste eine wichtige Rolle im Jahresverlauf. Zusätzlich werden auch Naturbezogene Feste wie etwa der Tag des Baumes, das Erdfest, die Sommersonnenwende und die Waldweihnacht Einzug in den Festkalender des Kindergartens nehmen.

  • Was ist eigentlich bei schlechtem Wetter (Regen, Niedrige Temperaturen)?

    „Sonnige Tage sind gut, Regentage aber viel besser!“

    Richtige Kleidung vorausgesetzt, entstehen durch verregnete Tage völlig neue Erfahrungswelten für die Kinder. Mit Regentropfen, Pfützen und Matsch lassen sich unzählige Spielideen umsetzen und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Langeweile wird nicht aufkommen. Das Wetter macht den Kindern meist weniger aus, als uns Erwachsenen. Sollte es doch mal zu ungemütlich oder zu kalt werden, laden Momente mit Geschichten, Singen, einer heißen Tasse Tee oder dem gemeinsamen Kochen und Backen am Lagerfeuer ein. 

    Ebenfalls bietet eine Jurte und das errichtete Naturhäuschen ausreichend Platz für alle Waldentdecker, welche sich mal aufwärmen oder zurückziehen möchten. Für Regenscheuer im Naturgebiet außerhalb des Geländes, bieten Tarps (Regen-/ Sonnenplanen) ausreichend Schutz vor plötzlich auftretenden Schauern. Es wird auch Tage geben, an denen der Aufenthalt im Freien zu gefährlich für die Kinder und Mitarbeiter*innen sein wird. Beispielsweise bei Unwettergefahren wie Starkregen, Gewitter oder bei Sturm. Sind diese plötzlich und unerwartet, steht den Naturkindern ein Raum in der nahegelegenen RömerWelt zur Verfügung. Im Naturraum werden Wetterschutzhütten oder ähnliches aufgesucht. Ist die Wetterlage vorhersehbar und mit Wahrscheinlichkeit anhaltend, werden die Eltern rechtzeitig über ein Alternativprogramm an diesen Tagen informiert.

  • Ist es im Wald nicht viel gefährlicher als in einem Indoor- Kindergarten?

    In der Natur gibt es Gefahren die es in einem Indoor- Kindergarten nicht gibt. Dazu zählen Mückenstiche, Zeckenbisse, giftige Pflanzen, scharfes Werkzeug, Baumklettern und vieles mehr. Durch Präventionsmaßnahmen, das frühzeitige Erlernen von Strategien zum Umgang mit Gefahren und dem verantwortungsvollen sowie achtsamen Hantieren mit beispielsweise scharfen Werkzeugen und Feuer, erlernen die Kinder lebenspraktische Fertigkeiten, die das Verletzungspotenzial minimieren. Statistisch gesehen passieren in Natur- und Waldkindergärten weniger Unfälle als in
    Indoor- Kindergärten.

  • Wie ist das mit dem Toilettengang?

    Für die „großen und kleinen Bedürfnisse“ nutzen wir eine Komposttoilette auf unserem Grundstück. Wenn wir uns im Wald oder Naturraum befinden, können die jeweiligen Geschäfte diskret unterwegs erledigt werden. Dabei achten wir selbstverständlich auf die Handhygiene und haben Wasser und Seife zum Händewaschen dabei. Für alle Fälle bringen die Kinder in ihrem Rucksack Wechselkleidung mit.

  • Was ist mit dem Essen?

    Die Kinder bringen täglich ein gesundes Frühstück und einen Snack für die Zwischenmahlzeit mit. Wir essen gemeinsam nach dem Morgenkreis am Lagerfeuer, in der Jurte oder wenn wir im Naturraum unterwegs sind – umgeben von Ruhe. Hier kann jedes Kind mit allen Sinnen das Essen als Genuss erfahren.

  • Wie ist das mit dem Spielzeug?

    Unser Naturkindergarten verzichtet bewusst auf vorgefertigte Spielgeräte und ist weitestgehend ein spielzeugfreier Kindergarten. Zum Spielen nutzen wir sämtliche Materialien, die uns die Natur zur Verfügung stellt. Das Naturmaterial ist multifunktional nutzbar und wird nicht durch einen bestimmten Zweck begrenzt. Somit wird die Fantasie und die Kreativität beflügelt, die emotionale Verbundenheit und das logische Denken gefördert. Ein Stock kann somit ein Schlauch, eine Brücke, ein Hammer, ein Zauberstab, ein Bohrer und vieles mehr darstellen.

  • Was packe ich meinem Kind täglich in den Rucksack?

    Eine Packliste für den täglichen Rucksack finden Sie hier.

  • Was ziehe ich meinem Kind an?

    Empfehlungen zu der Kleidung Ihres Kindes finden Sie hier.

  • Wo finde ich die Öffnungszeiten des Naturkindergartens?

    Die Öffnungs- und Schließzeiten sowie eine Übersicht über unsere Feste/ Feiern finden Sie hier.